Das himmliche Mahl
Ein reicher Mann starb und erwachte in einer neuen Welt.
Eine reichgedeckte Tafel verhieß wahrhaft himmlische Freuden. Er fragte nach
dem Preis der köstlichen Gerichte: «Alles kostet hier nur einen Pfennig!» war
die Antwort. Der Mann freute sich, denn er war sehr reich. Aber als er bezahlen
wollte, schüttelte man den Kopf. «Hier gilt nur das Geld, das einer bei
Lebzeiten verschenkt hat!»
Da wurde der Mann sehr traurig. Er war plötzlich bettelarm, denn er hatte im
Leben nie etwas verschenkt.
Diese alte Sage aus Asien erinnert uns daran, was wahrer Reichtum ist: Leben
teilen, Liebe verschenken, Freude machen, Hände reichen, Herzen öffnen. Solange
Geld und Besitz die Währungen unseres Lebens sind, bleiben wir arm. Wenn Liebe
und Freude, Teilen und Schenken, Freundlichkeit und Erbarmen die Masse werden,
sind wir ganz reich.
Wir können aus diesem Leben nichts mitnehmen, aber wir können viel
vorausschicken!
Quelle: Axel Kühner, Überlebensgeschichten für jeden Tag, Aussaat Verlag
