Hoch-Zeit des Lebens
Zwei junge Menschen haben sich liebgewonnen. Sie feiern
Verlobung, und es beginnt eine wunderbare Zeit, in der die Liebe reifen und
sich bewähren soll. Schon am Tage der Verlobung wissen die beiden, dass diese
schöne Zeit einmal zu Ende geht. Aber weinen sie darum? Wächst daraus Sorge und
Angst? Nein, sie erwarten und freuen sich auf eine noch größere Zeit, die
Hoch-Zeit des Lebens.
Nur eines wäre furchtbar, wenn die Beziehung zerreißt, die Treue bricht, die
Liebe erkaltet und die Hochzeit gar nicht erlebt wird.
Unsere Lebenszeit wird in der Bibel mit der Verlobungszeit verglichen, in der
das Verhältnis zu Gott beginnen, in Liebe reifen, in Treue sich bewähren und
alles auf eine Vollendung hin wachsen soll. Dass die schöne Zeit als Vorbereitungszeit
auf eine noch größere einmal zu Ende geht, ist in den Augen der Bibel nicht
furchtbar, sondern wie eine große Hoffnung und Erwartung. Nach unserer
Lebenszeit mit all den schönen und schweren Dingen, mit Lust und Last,
Erwartungen und Sehnsüchten, die sich letztlich noch nicht erfüllen ließen, hat
Gott noch eine größere Zeit für uns bereit, die Zeit der Vollendung und Fülle
des Lebens, die Ewigkeit.
Christen gehen nicht auf ein Ende zu, wohl aber auf eine Vollendung. Nicht Ende
heißt ihr letztes Wort, sondern Ziel, Krönung und Erfüllung. Dazu gab uns Gott
diese Lebenszeit, dass wir in ihr reif würden für die Hoch-Zeit bei ihm. In
einer Zeit, in der das Gespenst der Angst vor dem Weniger umgeht, wollen wir
auf die Hoch-Zeit und das Mehr des Lebens, auf die Ewigkeit hin leben.
«Aber einst steht fest, dass ich alles vergessen will, was hinter mir liegt.
Ich konzentriere mich nur noch auf das vor mir liegende Ziel. Mit aller Kraft
laufe ich darauf zu, um den Siegespreis zu gewinnen, das Leben in Gottes
Herrlichkeit. Denn dazu hat uns Gott durch Jesus Christus berufen.»
