Gute Früchte
Blätter am Baum haben ihre Bedeutung und einen Sinn. Aber
das letzte Ziel eines Baumes ist die Frucht. Jede Verästelung und Entfaltung
eines Lebens hat ihre Bedeutung und einen Sinn, aber das höchste Ziel des
Lebens ist die Ausreifung zur Frucht für Gott.
Dass es in unserem Leben einmal Herbst wird, die Schönheit verwelkt, der
Schmuck abfällt, der Lebensraum kahler und enger wird, ist eigentlich nicht
traurig.
Bedrückend aber wäre ein Herbst ohne Früchte und Ernte. Wenn
ein Leben zur Neige geht und keine Frucht für Gott und sein Reich gewachsen
ist, das wäre traurig.
Unter der Sonne der Liebe Gottes, durch das Wasser des Lebens Jesu, durch den
Wind des Heiligen Geistes können in unserer Lebenszeit Glaubensfrüchte wachsen.
Mit Paul Gerhardt singen wir:
Die Bibel nennt als Glaubensfrüchte: «Liebe, Freude, Geduld, Freundlichkeit,
Güte, Sanftmut, Keuschheit!» (Galater 5,22)
Gott sucht an uns nicht große Lebenserfolge, herausragende Taten, imponierende
Werke, sondern die Treue in kleinen Dingen. Nicht große Dinge müssen wir tun,
aber viele kleine Aufgaben wollen wir ganz großartig erfüllen. Nicht durch
Anstrengung und Willenskraft, wohl aber durch Hingabe und Vertrauen, Liebe und
Geduld wachsen die Früchte des Heiligen Geistes aus einem Leben heraus. Und
Gott hat Geduld mit seinen Bäumen, hegt und pflegt, liebt und beschneidet sie,
damit sie ausreifen können zu einer letzten Frucht und Erfüllung.
