Geschätzt
«Es begab sich aber zu der Zeit,...dass alle Welt geschätzt
würde.» - Damit beginnt die Weihnachtsgeschichte. Bis heute werden Menschen
geschätzt: eingeschätzt und abgeschätzt, unterschätzt und überschätzt,
eingestuft und abgestuft, taxiert und gewogen, zensiert und registriert,
nummeriert und etikettiert, einsortiert und aussortiert, in Listen eingetragen
und ausgestrichen.
Wir sind Rädchen und tragen Nummern: Kennnummer, Hausnummer, Telefonnummer,
Autonummer, Versicherungsnummer, Personalnummer, Kontonummer. Es ist wichtig,
dass alle Welt geschätzt wird. Alles muss seine Ordnung haben.
Gott kommt nicht an dieser Ordnung vorbei in unsere Welt. Mitten in einer
Schätzung kommt er zur Welt. Unter dem Namen Jesus wird er in Listen
eingetragen. - Und mitten darin leuchtet eine wunderbare Botschaft auf: Gott
schätzt unser Leben. Er gibt für uns sein Kostbarstes und Höchstes. Welch ein
Schatz müssen wir in den Augen Gottes sein! Wir sind nicht nur registriert, wir
sind geliebt, unendlich geschätzt, wertgeschätzt von Gott. Das tut wohl, dass
wir bei Gott nicht eingeschätzt und abgeschätzt, sondern wertge-schätzt und
geliebt werden. - Unsere Antwort darauf könnte dann sein, dass wir - wie die
Weisen aus dem Orient - an der Krippe Jesu unsere Schätze auftun und sie Jesus
geben. Gehen wir ganz nahe an die Krippe Jesu heran und weihen ihm unser Leben.
Weihnacht, die Nacht, in der sich Gott den Menschen weiht, sucht geweihte
Menschen, Menschen, die Gott ihr Leben schenken: das Gold des Glaubens, den
Weihrauch der Anbetung und die bittere Myrrhe des Leidens.
In der Welt werden wir geschätzt und nummeriert, bei Gott sind wir geschätzt
und geliebt. Bei Jesus tun wir unsere Schätze auf und geben unser ganzes Leben
in seine Hand. Frohe Weihnachten!
In unser armes Leben, das wir so oft veracht',
hast du dich ganz gegeben und hast es wert gemacht!
(Siegfried Goes)
Quelle: Axel Kühner, Überlebensgeschichten für jeden Tag,
Aussaat Verlag