Wem gilt die Ehre?
Als der bekannte Evangelist Sundar Singh seine letzte Evangelisationsreise
durch Südindien machte, hatte er sehr viel Zulauf und Anerkennung. Die Leute
waren von seinen Predigten begeistert, und viele Menschen kamen zum Glauben an
Jesus. - Ein Freund fragte ihn besorgt, ob ihm so viel Ehrung und Anerkennung
nicht zu Kopf steige.
Darauf antwortete Sundar Singh: «Als Jesus in Jerusalem einzog, breiteten die
Leute ihre Kleider auf dem Wege aus, um Jesus zu ehren. Jesus ritt auf einem Esel.
So berührten Jesu Füße die zu seiner Ehre geschmückte Strasse gar nicht. Der
Esel hingegen schritt über die Kleider hinweg. Aber wäre es nicht töricht
gewesen, wenn sich der Esel darauf etwas eingebildet hätte? Man hatte die
Strasse doch nicht für den Esel, sondern für den Herrn geschmückt. Ebenso
töricht wäre es, wenn sich der Evangelist etwas auf die Ehre einbildete, die
man doch Jesus erweist. Ich bin doch nur der Esel, der Jesus in die Stadt
hineinträgt!»
«Herr, lass mich dein Esel sein, auf dem du zu den Menschen kommst. Gib mir die
Genügsamkeit und Eselsgeduld, die Kraft zum Tragen und auch die Sturheit, die
ich brauche, um Träger deiner Liebe in einer Welt des Hasses zu sein. Lass mich
dein Esel sein, Christus, dass ich dich zu anderen weitertrage!»