Geretet!
Ein Mann droht in einem reißenden Fluss zu ertrinken. Mit
letzter Kraft ringt er mit den hohen Wellen. Er kämpft gegen die starke
Strömung. Er wehrt sich strampelnd gegen den Sog der Tiefe und schreit um
Hilfe. Vom Ufer aus beobachtet jemand den Unfall, rennt und holt ein Seil mit
einem Rettungsring.
Mit kräftigem Schwung wirft er den rettenden Ring in die
Nähe des Ertrinkenden mitten im Fluss. Der sieht den Ring neben sich und hält
sich mit aller Macht daran fest. Langsam wird er durch die tosende Flut ans
rettende Ufer gezogen. Erst als er auf dem Trockenen ist, wieder zu Atem
gekommen, sieht er seinen Retter und nimmt die näheren Umstände und
Zusammenhänge wahr.
Menschen drohen im Meer der Zeit zu versinken. Sie kämpfen gegen die Mächte des
Verderbens, wehren sich verzweifelt gegen Sünde und Sorge, Ängste und Gewalten.
Gott wirft seinen Rettungsring in das Meer der Zeit, mitten hinein in das
Gewoge der Menschen. Wir sehen nur den Ring, das ist Jesus Christus, seine
Liebe und Macht. Halten wir uns einfach daran fest. Wenn wir dann gerettet
sind, erkennen wir Gott näher und die Zusammenhänge, Hintergründe und
Wirklichkeiten. Nie würde ein Ertrinkender den rettenden Ring fahren lassen,
weil er den Retter am Ufer, die näheren Umstände nicht genau durchschaut. Nein,
er ergreift das Nächste und begreift später das Weitere. Warum wollen wir erst
alles verstehen, Gott und die Welt, Tiefen und Weiten des Lebens, bevor wir
Christus unser Leben anvertrauen? Lassen wir uns erst retten und später alles verstehen.
Jesus, das Rettungsseil Gottes, ist uns ganz nahe!
Quelle: Axel Kühner, Überlebensgeschichten für jeden Tag, Aussaat Verlag