Wenn ich einmal reich wär`...
Als junger Mensch war er stark und unverwüstlich. Als
Geschäftsmann trieb er sich gnadenlos zu Höchstleistungen an. Mit 33 Jahren
hatte er die erste Million Dollar verdient. Jede Sekunde seines Lebens widmete
er seinen Geschäften. Krankhafter Ehrgeiz trieb ihn zu ungewöhnlichen
Leistungen an. Mit 43 Jahren beherrschte er das größte Geschäftsunternehmen der
Erde, und mit 53 Jahren war er der reichste Mann und erste Dollarmilliardär.
Aber seinen Erfolg hatte er mit seiner Gesundheit und
Lebensfreude bezahlt. John Rockefeller wurde schwer krank. Er verdiente in der
Woche zwar eine Million Dollar, aber er sah aus wie eine Mumie. Er war einsam
und verhasst, ruhelos und todkrank. Er konnte nur noch Zwieback und Milch
schlürfen. Sein ausgemergelter Körper und seine ruhelose Seele boten ein
Jammerbild menschlicher Existenz. Die Zeitungen hatten seinen Nachruf schon
gedruckt, und niemand gab Rockefeller noch eine Lebenschance. In langen,
schlaflosen Nächten kam Rockefeller dann aber zur Besinnung. Er dachte an die
Unsinnigkeit, Geld anzuhäufen und selber daran kaputtzugehen. So entschloss er
sich, sein Vermögen gegen die Nöte auf der Erde einzusetzen. Er gründete die
berühmten Rockefellerstiftungen. Sein Geld ging in alle Teile der Erde und
erreichte Universitäten, Krankenhäuser und Missionsgesellschaften. Seine
Millionen waren für die ganze Menschheit ein Segen. Sie halfen mit, das
Penicillin zu entdecken und Malaria, Tuberkulose, Diphtherie und andere
Krankheiten zu besiegen. Armut, Hunger und Unwissenheit wurden mit seinem Geld
bekämpft. Ganze Bücher müssten geschrieben werden, um die Segnungen seines
Geldes zu schildern. Und dann geschah das Wunder. Rockefeller konnte wieder
schlafen. Bitterkeit, Egoismus, Groll und Hass wichen aus seinem Herzen und
machten der Liebe und Dankbarkeit Platz. Er wurde gesund und konnte wieder
Freude am Leben erfahren. Ein kalter, harter Mann verwandelte sich in Liebe und
Wärme und blühte auf zu einem erfüllten Leben. Er wurde 98 Jahre alt.
«Den Reichen musst du unbedingt einschärfen, dass sie sich nichts auf ihren
irdischen Besitz einbilden oder ihre Hoffnung auf etwas so Unsicheres wie den
Reichtum setzen. Sie sollen vielmehr auf Gott hoffen. Sage ihnen, dass sie
Gutes tun sollen und gern von ihrem Reichtum abgeben, um anderen zu helfen.»