Wir haben einen Namen
Wissen wir, wer wir sind? Genügt es, wenn unser Name im Pass
und an der Wohnungstür steht? Unser Name ist unsere Identität. Aber wer sind
wir?
In China wagte man früher nicht, den Namen eines Kindes auszusprechen. Man
hatte Angst, böse Geister könnten dann von dem Kind Besitz ergreifen. Diese
Furcht beherrscht auch heute noch manche Eingeborenenstämme.
Sie hüten sich, den Namen eines anderen zu nennen, weil sie
meinen, die Dämonen bekämen dann Macht über ihn. Ein solcher Stamm, der zum
Glauben an Jesus kam, erfuhr die glückliche Freiheit von dieser Heidenangst.
Einer nach dem anderen übergab seinen Namen Jesus. Sein Name wurde mit dem
Namen Jesus verbunden und damit frei von der Furcht vor anderen Mächten.
Einmalig ist unser Name, eben unser Eigenname, uns eigen. Aber damit verbindet
sich nicht nur Einmaliges, Geheimnisvolles, sondern auch Unheimliches und
Dunkles, Schuld und Schicksal. Darum brauchen wir für unseren Namen eine
Heimat, ein Zuhause, wo er aufgehoben und aufgeschrieben ist. Unser Name wird
mit dem Namen über alle Namen verbunden. Unser Name wird bei Gott in das Buch
des Lebens geschrieben. Wir werden nach seinem Namen genannt, nennen uns in
einer ganz neuen Identität nach Christus, eben Christen. In der Taufe wird nicht
der Name gegeben, sondern wir werden mit unserem Namen auf seinen Namen
getauft. «Ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen
Geistes!» Damit ist allen anderen Namen, Menschen und Mächten der letzte
Einfluss auf unser Leben abgesprochen, und wir sind Jesus als Eigentum
zugesprochen. Das müssen wir dann im Glauben beantworten und ausleben. Dann ist
unser Name, unser Leben, unsere Identität im Leben Jesu aufgehoben und bewahrt.
Über unserem Namen leuchtet sein Name auf. Gott ruft uns zu: «Ich habe dich bei
deinem Namen gerufen, du gehörst zu mir!» (Jesaja 43,1).
Quelle: Axel Kühner, Überlebensgeschichten für jeden Tag, Aussaat Verlag