Gott ist noch da
Ein kleiner Junge darf zum ersten Mal mit seinem Vater in
der Eisenbahn mitfahren. Voller Neugier und froher Erwartung stehen sie auf dem
Bahnsteig.
Endlich fährt der Zug ein. Vater und Sohn suchen sich einen Platz. Das Abteil
ist nun mit ihnen vollbesetzt. Der Junge schaut aus dem Fenster und plaudert
mit den Mitreisenden über alles, was er draußen sieht.
Ganz vergnügt genießt er die Reise und plappert munter
drauflos.
Plötzlich fährt der Zug in einen Tunnel. Es wird finster. Der Junge verstummt.
Er sagt kein Wort mehr. Es wird immer dunkler. Da schiebt der Junge seine Hand
zum Vater hin und fragt: «Papa, bis du noch da?» Der Vater nimmt die Hand des
Jungen und sagt: «Ja, ich bin noch da!» Bald darauf kommt der Zug aus dem
Tunnel heraus. Es wird hell. Der Junge beginnt wieder zu plappern.
Das Leben ist wie eine Reise. Freude erfüllt uns. Neugier wacht auf. Wir
genießen die Tage, und das Glück lacht uns entgegen. Miteinander und munter
sind wir unterwegs. Es geht voran, wir sind froh, es gibt viel zu erleben.
Plötzlich ist da der Tunnel der Angst. Dunkle Sorgen legen sich schwer auf uns.
Krankheit macht uns einsam und hilflos. Wir werden still, wo man uns verwundet
und gekränkt hat. Der Glanz des Lebens verliert sich im Alltagstrott, die Sonne
geht unter in den Mühen und Kämpfen. Ganz allein stehen wir vor großen
Schwierigkeiten. Wie eine schwere Last drückt uns die Schuld nieder. Die
Schatten des Todes fallen auf uns.
Es ist gut, wenn wir dann Gott unsere Hand entgegenstrecken und uns vergewissern:
«Vater, bist du noch da?» Gott ist noch da. Er wacht über uns, ist bei uns.
Gott ist hellwach und ganz Ohr für seine Menschenkinder.
Auch Jesus durchlebte den Tunnel der Angst und das Dunkel des Todes. Aber Gott
führte ihn wieder heraus zu einem neuen Leben und wunderbaren Licht. Und der
auferstandene Christus lässt uns sagen: «Ich bin immer und überall bei euch,
bis an das Ende dieser Welt!» (Matthäus 28,20).