Neue Schritte wagen
«Wer einen Sprung nach vorne machen will, geht weit zurück»
(B. Brecht). Eine Zukunft in dem Sinn, dass Neues hinzukommt, hat nur, wer
seine Vergangenheit ordnet. Für die meisten Menschen bedeutet Zukunft, dass die
Vergangenheit wieder vor ihnen steht. Niemand kann ohne seine Geschichte, die
er mit seinem Leben geschrieben hat, einfach neu beginnen, ohne zurückzugehen
und Altes zu ordnen.
In vielen Neuanfängen, sei es in einem neuen Haus, an einem
neuen Ort, in einem neuen Beruf oder mit einem neuen Partner, steckt der
Trugschluss, einfach so ein neues Leben beginnen zu können. Solange wir selbst
die Alten bleiben, gibt es keinen wirklichen Neuanfang. Denn die Macht des
Vergangenen stellt sich uns in den Weg.
Wer Zukunft haben will, geht weit zurück und ordnet seine
Vergangenheit. Eine Frau kam zum Gespräch und beichtete eine uralte Schuld, die
schon über vierzig Jahre zurücklag. Nach Menschenmeinung war über die Sache
schon längst Gras gewachsen. Aber die Frau spürte, dass die alte Schuld sie an
der Entfaltung ihres Lebens hinderte. So deckte sie die Sache auf und bat Gott
um Vergebung. Nach dem Zuspruch der Vergebung in Jesu Namen sagte sie: «Jetzt
habe ich wieder eine Zukunft!»
Im Glauben an Jesus haben wir die Chance, zurückzugehen und
zu ordnen. Schuld wird uns Christus vergeben. So wird der Rücken frei für einen
neuen Weg nach vorn. Wo wir unschuldig eine schwere Vergangenheit mit uns
herumschleppen, hilft uns der Glaube an Jesus, mit unserer Lebensgeschichte
versöhnt zu sein. Einen Neuanfang gibt es für jeden, der in seiner
Personenmitte erneuert und durch Bewältigung des Alten zu einer neuen
Lebenszukunft befreit wird.
«Gehört jemand zu Christus, dann ist er ein neuer Mensch. Was vorher war, ist
vergangen, etwas Neues hat begonnen.»
Quelle: Axel Kühner, Überlebensgeschichten für jeden Tag,
Aussaat Verlag